Arnacher mischt die Bundesliga auf – Der Sportkegler Arnold Zapf kegelt seit vier Jahren in der Bundesliga

Die Erste Bundesliga der Sportart Kegeln hat seit vier Jahren ein Mitglied aus Arnach. Arnold Zapf ist vor vier Jahren von der Oberliga in die Bundesliga gewechselt und hat der SZ-Redakteurin Lea Schmid einiges über den Unterschied zum Hobbykegeln und das komplizierte System des Sportkegelns zu erklären versucht.

Arnold Zapf hat schon früher in der Landjugend als Hobby gekegelt und dabei die „Aktiven“ beobachtet. Interessiert hat ihn das Kegeln schon immer, gab er an. In der Landjugend wurde er auch drei- bis viermal Stadtmeister. „Von Jahr zu Jahr wurde er besser“ und so ist er 1989 zu den Sportkeglern, genauer gesagt der Oberliga Bad Wurzach, gekommen.

Bei den Spielen der Oberliga würden auch immer wieder Spieler der Bundesliga zuschauen, die nach unbekanntem Potential Ausschau halten, erklärte Arnold Zapf. So war es auch bei ihm. Vor circa fünf Jahren hat ihn Bernd Mauterer aus der Bundesliga gefragt, ob er nicht von der Oberliga Bad Wurzach zur Bundesliga, genauer gesagt zum Verein TSV Niederstotzingen, wechseln wolle. 2009 hat Arnold Zapf dann zugesagt. Dabei ist ihm allerdings auch klar gewesen, dass er „kein Bundesligaspitzenspieler“ sein wird, trotzdem ist er aber heute im Kader und einer der sechs Stammspieler des Vereins.

Bei den Wettkämpfen, was die Sportkegelturniere auch tatsächlich sind, gibt es sechs Spieler pro Mannschaft. Ein Wettkampf dauert dabei um die dreieinhalb Stunden und jeder Spieler spielt davon eine volle Stunde durchgehend. Dies ist sehr schweißtreibend, erklärte Arnold Zapf, da die Kugeln nicht wie beim Sportkegeln sogenannte Lochkugeln sind, sondern Handkugeln. Die Kegler müssen sich daher weiter nach unten beugen, um die Kugeln auf die Kegelbahn zu bugsieren. In dieser einen Stunde, die jeder Spieler hat, müssen sie so insgesamt 120 sogenannte Schub in vier hintereinander ablaufenden Sätzen gegen einen Gegner machen. Jeder Spieler spielt also vier Wettkämpfe gegen ein und denselben Gegner. Zwischen den Spielen hat er allerdings kaum Zeit zum Verschnaufen, denn die Sätze erfolgen hintereinander.

Das Interessante beim Sportkegeln sei auch, dass beim Heimspiel die gegnerische Mannschaft ihre Spieler zuteilen kann. Da jeder Spieler nur einen Gegner hat, kann so die Mannschaft, die auswärts spielt, ihre Spieler so am für sie effektivsten einsetzen, um das maximale Potential aller Spieler herauszuholen. Im besten Fall kann die Mannschaft dann 8:0 gewinnen. So hat der Verein Zerbst aus Sachsen-Anhalt das letzte Duell gegen den TSV Niederstotzingen, dem Verein von Arnold Zapf, 8:0 gewonnen. Gegen diese Mannschaft haben die anderen Mannschaften „einfach keine Chancen“, erklärte Arnold Zapf. Zerbst ist die Mannschaft mit den meisten Saisongewinnen und hat einige Nationalspieler in der Mannschaft.

Auf die Frage, wie oft er trainiere und wie aufwändig denn so ein Hobby sei, antwortete Arnold Zapf, er trainiere zweimal pro Woche. Einmal in Bad Wurzach und einmal bei seinem Verein, TSV Niederstotzingen. Für beide Trainingseinheiten sei Niederstotzingen einfach zu weit weg, erklärte der Familienvater. Beinahe jeden Samstag jedoch ist er bei einem Wettkampf. Entweder als Heimspiel in Niederstotzingen oder auswärts.

Seine Frau findet die einzelnen Wettkämpfe auch sehr interessant. Es ist kein Kneipenkegeln, sondern faszinierend, wie treffsicher die Spieler einzelne Kegel treffen. Kaum einer geht daneben. Um jedoch jedes Turnier dabei zu sein, sind ihr die langen Anfahrtswege und die mehr als dreistündigen Wettkämpfe zu lang.

Abschließend merkte Arnold Zapf noch an, dass es auch im Kegelsport Schiedsrichter gäbe, so wie in fast jedem Sport. Diese würden jedoch erst ab den Höheren Vereinen, also ab der Bundesliga zu einem Spiel gehören.

Ein Artikel von: Lea Schmid

Bild: Manfred Braun

 

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